24. Mai Debrzno nach Kołobrzeg (Kolberg)

Wir wurden schon um sechs Uhr von der Sonne und viel Vogelgesang geweckt.

Weil das Wetter auch an der Ostsee schön sein sollte, sind wir nach Kolberg gefahren.

Zuerst über Landstraßen mit drei Ziffern.

Die meiste Zeit dann auf Straßen mit zwei Ziffern, die deutlich besser sind.

Durch wunderschöne Landschaft! Wenn nur die anderen Verkehrsteilnehmer vorsichtiger fahren würden, könnten wir sie noch mehr genießen! Zweimal ist uns jetzt in den letzten beiden Tagen ein überholendes Auto mit hohem Tempo entgegengekommen und im letzten Moment zurückgefahren auf seine Seite, bevor es einen Unfall gegeben hat.

In Kolberg waren wir zuerst zu einem Campingplatz gefahren. Als wir durch das Tor kamen, rief ein Mann, wir sollten nach hinten durchfahren. Hat Gisela gemacht und uns auf einen der vielen freien Plätze gestellt. Wie immer bisher auf der Reise. Es kam ein Mann auf dem Fahrrad vorbei und sagte Gisela, für eine oder zwei Nächte sei der Platz o.k. Sie solle sich aber in der Rezeption vielleicht doch einen anderen zuweisen lassen. Gisela ist, wie immer, zur Rezeption gegangen und wurde von dem ersten Einweiser angeschnauzt, ihr Verhalten sei ja nicht normal gewesen. Er habe doch gesagt, sie solle da am Ende parken. Am Ende bedeutete für ihn das Ende des Parkplatzes neben der Rezeption. Gisela war schon ziemlich bedient von dem rüden Ton. Bei der Rezeption der Mann schnauzte sie dann an mit den Worten : „Ausweis und Rabattkarte!“ Sie hat, wie seit Wochen, ihren Ausweis und die ADAC-Karte hingelegt. Hier wurde ihr erklärt, der ADAC Ausweis sei nicht der richtige, um Rabatt zu bekommen. Als Gisela darauf hinwies, dass er bisher immer akzeptiert wurde, schrie der Typ nur noch „nein, nein, nein“! und ließ sie gar nicht ausreden. Er kenne sich bestens aus und sie könne bei ihm eine ACSI Rabattkarte kaufen. Da hat Gisela ihm gesagt, dass sie gar nichts kaufe und sich einen anderen Platz suchen werde. Das war die erste schlechte Erfahrung auf der jetzt sieben Monate dauernden Reise! Die Rezeptionistinnen waren alle sehr, sehr freundlich!

Es hatte aber den guten Effekt, dass wir jetzt völlig kostenfrei auf einem großen Parkplatz mit direktem Zugang zum Strand stehen. Mit uns ein Wohnmobil aus Krefeld und eins aus Bad Tölz.

Direkt nach unserer Ankunft haben wir auf einer Terrasse am Strand einen Kaffee getrunken.

Danach sind wir zu einem langen Spaziergang auf der Promenade parallel zum Strand aufgebrochen. Viele Menschen waren hier in der warmen Sonne unterwegs oder genossen sie auf Bänken sitzend. Wir haben uns ein leckeres italienisches Eis gegönnt. Die Gebäude an der Promenade sind phantasielose Kästen, nur dieses eine fiel heraus.

Die Stadt Kolberg war durch den Krieg nahezu vollständig zerstört und es sind viele hässliche Wohnblocks nach dem Krieg gebaut worden. Wenige schöne alte Bauten haben wir nur gefunden.

In diesem ist eine Musikschule untergebracht. Es liegt an dem Fluss Persante, der durch Kolberg in die Ostsee fließt.

Die gotische Kolberger Marienkirche haben wir gesucht. Sie ist wieder aufgebaut worden.

Ihre miteinander verbundenen Türme sind einzigartig. Im Inneren konnten wir uns wenig ansehen, weil gerade ein Gottesdienst stattfand.

Sie war nach der Reformation evangelisch und ist seit Kriegsende wieder katholisch. Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. wurde im Jahr 2000 ein Denkmal vor der Kirche gesetzt.

In der Nähe stießen wir auf das Rathaus der Stadt aus dem 19. Jahrhundert.

Auf dem Platz davor herrschte viel Betrieb. Einige Einkaufsstraßen gibt es hier, die wir nicht näher erkundet haben.

Ein Turm ist von der alten Stadtbefestigung noch stehengeblieben.

Von hier aus sind wir an vielen tristen Wohnsilos vorbei zum Parkplatz am Strand zurückgekehrt. Von der einstigen Hansestadt ist leider wenig übriggeblieben. Heutzutage lebt sie vom Tourismus und Badebetrieb. Ein Rehazentrum, eine Klinik für plastische Chirurgie und Hotels haben wir gesehen.

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